01 02 03 In der Gruppe macht es mehr Spaß: Die gemeinsame Sportstunde stärkt den Zusammenhalt und fördert das Miteinander. Konzentrierter Blick: Irmgard Busse (90) und die weiteren Teilnehmerinnen lassen die Bälle fliegen. Sieht so leicht aus, ist es aber gar nicht: Der kleine Gummiball, den Marga Kressel (68) in der Hand hält, wiegt ein Kilogramm. 02 Schlager verklungen ist. „Da weiß man, dass man was getan hat“, sagt sie nach der Übung. „Aber nie- mand muss sich bei uns verausgaben. Wer eine Pause braucht, macht eben eine Pause.“ Jetzt sind blaue Bälle im Einsatz. Die Teilnehmerinnen werfen sie sich gegenseitig zu. Erst geht’s im Kreis he- rum, dann kreuz und quer. „Das macht immer Spaß“, sagt Marga Kressel. „Früher, als ich noch gearbeitet hatte, habe ich oft gedacht, dass ich mehr Sport trei- ben sollte. Aber alleine konnte ich mich nie so richtig aufraffen. Hier, gemeinsam mit anderen, fällt es mir total leicht.“ Gleich endet die Turnstunde. Auch dazu gibt es einen passenden Song: Tim Toupets „Fliegerlied“ – heut‘ ist so ein schöner Tag, la-la-la-la-la. Die Teilnehmerinnen nehmen sich an den Händen, drehen sich im Kreis. Wo- hin man schaut: glückliche Gesichter. Auch Irmgard Busse ist zufrieden mit dem heutigen Training. Seit 24 Jahren wohnt sie in der Plutostraße. Davor hat sie auf einem Bauernhof gelebt, hat auf dem 02 Vor sieben Jahren war sie zum ersten Mal an der Plu- tostraße im Einsatz. Damals seien ihre Teilnehmerin- nen noch „steif und unbeweglich“ gewesen, erzählt sie. „Jetzt ist jeder fit wie ein Turnschuh“. Gefragt, ob sie schon einmal darüber nachgedacht hat, das Übungs- leiteramt aufgrund ihres Alters aufzugeben, schüttelt die 83-Jährige vehement den Kopf. „Solange ich kann, mache ich weiter“, sagt sie. „Ich bin noch lange nicht am Ende.“ Dann holt die Kurs-Chefin Gummibälle hervor und ver- teilt sie in der Runde. Marga Kressel greift sich eine der roten Kugeln. „Oh, ganz schön schwer“, staunt sie. Jeder Ball wiegt ein Kilogramm. Die Aufgabe, die nun folgt, geht so: Marga Kressel hält die Gummiku- gel in der rechten Hand, streckt den Arm aus, hebt ihn über den Kopf. Dort oben wandert der Ball in die linke Hand. Dann sinkt der gestreckte Arm wieder hinab. Und das macht sie nun so lange, bis der nächste 03 Feld geholfen und die Tiere gefüttert: „Ich war immer in Bewegung. Jetzt – mit 90 – kann ich sagen: Das hält jung!“. Dann steigt sie auf ihr Fahrrad und dreht noch eine Runde durchs Viertel. Ist sie denn gar nicht ausge- powert von dem Training mit Bällen, Hanteln und Gym- nastikband? „Ach“, sagt die 90-Jährige, „ich könnte noch drei Stunden weitermachen.“ 9