Von der Standheizung über Sommerkleider und Kinderrucksäcke bis hin zu Staubsaugern und Plattenspielern: Das Sortiment des „The Dutchman“ in Rheinhausen ist bunt gemischt – und immer wieder anders. Woran das liegt? „Unser Sortiment stammt größtenteils aus aufgekauften Retouren, die ansonsten vernichtet würden“, erzählt Betreiber Jan Visser vom Konzept des Dutchman. „Die Sachen sind alle neu, und ich versuche immer, die Hälfte des eigentlichen Neupreises zu verlangen!“, so Jan. Sein Laden trifft also genau den Zahn der Zeit: Nachhaltigkeit liegt im Trend, das zeigt nicht zuletzt die steigende Zahl von Unverpackt- oder Retourenläden wie dem Dutchman in anderen deutschen Städten. Und wenn die Ware dann auch noch erschwinglicher ist als sonst – Win-win!

Erfolgreiche Shoppingtour

Als wir The Dutchman besuchen, sind wir ein dreiköpfiges Test-Team ohne jegliche Kaufintention. Und trotzdem sind wir richtig erfolgreich: So landen am Ende eine Puppen-Wintermütze, richtig schicke High-Heels, bunte Socken und eine hochwertige Shoppingbag in unserem Einkaufskorb – und das alles zu wirklich fairen Preisen. Das Konzept, es geht wahrlich auf! Der 45-jährige Betreiber des Dutchman stammt ursprünglich aus den Niederlanden, lebt jedoch seit mittlerweile 25 Jahren in Deutschland – und seit sieben Jahren ist das linksrheinische Rheinhausen sein Zuhause. „Mir gefällt es hier einfach richtig gut!“ Gern würde er auch den Standort für sein Ladenlokal behalten, doch die Zukunft des Dutchman ist leider etwas fraglich: Gegen Ende des Jahres läuft die Förderung aus Mitteln der Landesinitiative Sofortprogramm Innenstadt aus. Sinn des Förderprogrammes ist es, die Ansiedlung von für den Stadtteil und seine Menschen bereichernden Geschäftsideen zu ermöglichen, die sich ansonsten die Miete nicht leisten könnten.

Wie geht es weiter?

Doch wenn die Förderung ausläuft? „Für den regulären Mietpreis würde ich dann sogar in der Innenstadt ein schönes Ladenlokal bekommen!“, meint Jan, der bei dem Thema emotional wird. Er hofft, dass sein Vermieter einlenkt und der Vertrag zu den aktuellen Konditionen auch über 2023 hinaus verlängert werden kann. Sollte das jedoch nicht klappen, ist die Idee des Dutchman jedoch nicht Geschichte: Neben seinem stationären Business betreibt Jan einen eBay-Shop. Und auch, wenn sich die Rheinhausenerinnen und Rheinhausener über The Dutchman freuen und der Laden gut angenommen wird, könnten jedoch rein mit den Verkäufen vor Ort allenfalls die laufenden Kosten gedeckt werden.

Manche Anwohner kommen übrigens nur vorbei, um Jan zu sehen und bei einem Kaffee mit ihm zu plaudern – der Holländer, er ist beliebt und etabliert in seinem Rheinhausen. Wir drücken ihm und dem Dutchman die Daumen, dass das noch lange so bleiben kann!