Wertvolle Funde aus modrigen Kellern oder versteckten Dachböden sind selten geworden in unserer geordneten modernen Welt. Aber es gibt sie noch! So staunte man bei Renovierungsarbeiten im Hotel Duisburger Hof (heute das Wyndham Hotel Duisburg) am Opernplatz in den 1960er Jahren nicht schlecht, als eine Vielzahl von alten Filmrollen zum Vorschein kam – eingemauert in einer Kellerwand. Der „Schatz“ von weit über 200 Filmen ging in das Archiv des Filmforums über. In der für Filmhistoriker besonders wertvollen Sammlung befinden sich von einem Berliner Filmteam aufwendig produzierte Imagefilme aus den 1920er-Jahren, die Duisburgs industrielle Vorzeigeseiten mit Hafen, Kohle und Stahl präsentieren. Die Frage, wie die Filme in den Keller des Hotels gelangten, ist nicht abschließend geklärt.
Der Geschäftsführer eines der größten Kinos Deutschlands residierte bei seinen Besuchen in Duisburg im Hotel und könnte sie dort gelagert haben. Vielleicht wollte aber auch der damalige Oberbürgermeister gegen Ende des Zweiten Weltkrieges die Filme sichern, denn im Hotel gab es auch einen Luftschutzkeller. Da die Filme aus sehr leicht brennbarem Material hergestellt waren, wurden sie möglicherweise zum Schutz eingemauert und dann wahrscheinlich nach dem Krieg schlicht und einfach vergessen. Einige Sequenzen aus dem Material der 1920er-Jahre mit Theater, Tonhalle, Filmpalast und glamouröser Einkaufsmeile haben die Duisburger Philharmoniker übrigens vor einigen Jahren vertont – ein wirklich spannender Einblick in das Stadtbild Duisburgs vor der Zerstörung durch den Krieg.
Duisburgs blaues Wunder
Erst vor wenigen Monaten wurde bei Bauarbeiten an der Mercatorstraße ein äußerst farbenprächtiger Schatz freigelegt: Es sind die Überreste der früheren Ultramarinfabrik des Duisburger Industriellen Julius Curtius (1818-1885). Die Entdeckung ist zwar keine Überraschung, da man natürlich vom Standort der Fabrik wusste, dennoch ist sie für Archäologen von großem Wert. Von 1848 bis 1961 wurde in der Stadtmitte der blaue Farbstoff synthetisch hergestellt. Wie das genau funktionierte, bleibt bis heute Curtius‘ Geheimnis und machte ihn zu einem reichen Mann. Denn echtes Ultramarin, aus Lapislazuli gewonnen, war sehr teuer.
Bei den Ausgrabungen stießen die Bauarbeiter überall auf blau gefärbte Reste der Grundmauern. Da es die umfangsreichste Ausgrabung einer Fabrik dieser Art ist, sind die Stadtarchäologen natürlich besonders interessiert: So wird die gesamte Fläche in Rathausnähe zu einer riesigen archäologischen Zone. Und das kennt man ja schon von einer anderen Stelle, wie das nächste Beispiel zeigt …
Die Mercator-Schatzkammer
Bei anderen Bauarbeiten unweit des Rathauses wurden bekanntermaßen Reste des Mercatorhauses gefunden – der wohl berühmteste Duisburger hat Geschichte geschrieben: Mercators Weltkarte, die „Mercator-Projektion“ von 1569, legte den Grundstein für die moderne Weltanschauung und Navigation. In seiner Werkstatt an der Oberstraße arbeitete er auch als Kupferstecher, Globen- und Instrumentenbauer. Im Kultur- und Stadthistorischen Museum befindet sich zudem ein ganz besonderer Schatz: Mercators Erdglobus von 1541, der größte seiner Zeit, von dem es weltweit nur noch um die 20 Exemplare gibt. Ebenfalls in der „Schatzkammer“ befindet sich der erste Atlas der Welt von 1595.
Großenbaumer Gold geraubt
Unsere Schatzsuche geht weiter im Duisburger Süden: Ein spektakulärer Goldmünzenfund aus spätrömischer Zeit sorgte 1937 im heutigen Großenbaum für Aufsehen. Elf römische Goldstücke, sogenannte Solidi, aus dem Jahr 353 wurden hier gefunden – und 1972 bei einem Einbruch in das niederrheinische Museum aus einer Vitrine geraubt. Fünf der Münzen konnten 1978 in Belgien sichergestellt werden, die anderen Goldmünzen sind bis heute verschollen. Heute lagert das Stadtmuseum die unersetzlichen Münzstücke sicher im Tresor, in der Ausstellungsvitrine befinden sich Kopien.
So laden viele neue und alte Schätze ein, die Stadt aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Ob Hobby-Archäologen, Geschichtsinteressierte oder Kulturbegeisterte – in Duisburg gibt es immer etwas zu entdecken.
Am 11. Juni fand in Walsum das große Kennenlernfest in unserer Klimaschutzsiedlung Vierlinden-Höfe statt. Über 100 Mieterinnen und Mieter nutzten das sonnige Wetter und kamen zusammen, um bei Burgern und Chips vom Foodtruck zu schwatzen und das Wochenende zu genießen.
Für Spiel und Spaß sorgten unter anderem eine Hüpfburg und eine große Torwand mit Geschwindigkeitsmesser. Gesangs- und Tanznummern des Vereins TKM e.V. lockerten den Tag auf, kleine Tanzworkshops brachten vor allem den Kindern der Siedlung viel Spaß.
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