Markus Blankenhaus schlägt mit der rechten Hand die Saiten seiner Akustikgitarre an. Die Fingerkuppen seiner linken Hand bewegen sich über das Griffbrett. Er erzeugt so Akkorde, die sich zusammenfügen zum Refrain eines Welthits: „Knockin‘ on Heaven‘s Door“ erklingt im Proberaum einer Gitarrenschule in Duissern.
Inhaber Peter Bursch singt den von Bob Dylan geschriebenen Text laut mit. Er hat Markus Blankenhaus vor einigen Jahren Gitarre spielen beigebracht und begrüßt den 58-Jährigen immer noch in seinen Gruppenstunden. Der selbstständige Tischlermeister ist ein Späteinsteiger. „Als ich die ersten Töne auf der Gitarre gespielt habe, war ich schon über 50 Jahre alt“, erklärt Markus Blankenhaus. „Ich hatte mir einen Ausgleich zum Beruf gesucht und wollte Musik machen.“
Er telefonierte mit Peter Bursch und meldete sich für einen Anfängerkurs an. Direkt in der ersten Unterrichtsstunde nahm Markus Blankenhaus eine Gitarre in die Hand. Und am Ende des Abends beherrschte er schon den Refrain von „Bruder Jakob“.
Vorher mühselig Noten zu lernen, war nicht erforderlich. Peter Bursch steht nicht an der Tafel, um Theorieunterricht zu geben. Er setzt stattdessen auf die Freude am gemeinsamen Spielen. Das vermittelt Peter Bursch auch in seinen Büchern, deren großer Erfolg ihm den Beinamen „Gitarrenlehrer der Nation“ einbrachte.
Der Musiker bringt immer mehr Erwachsenen das Instrument bei. „Viele wollten schon als Jugendliche Gitarre lernen, konnten es sich damals aber nicht leisten oder haben sich erstmal um die berufliche Ausbildung gekümmert“, erklärt Peter Bursch. Zu ihm kommen auch erwachsene Schüler, die einen Unfall hatten oder an einer Krankheit leiden. „Für sie ist Gitarre spielen auch eine gute Therapie“, erzählt der 75-Jährige.
Markus Blankenhaus nimmt sein Instrument gerne in die Hand, um mit Freunden zu musizieren. Sie sitzen dann gemeinsam im Wohnzimmer und erfüllen den Raum mit den Klängen von Leonard Cohens „Hallelujah“. In einer Band möchte Markus Blankenhaus allerdings nicht spielen. „Aber ich hatte schon einige Auftritte“, sagt er. Wenn Peter Bursch etwa ein Sommerfest veranstaltet, dann stehen auch seine Gitarrenschüler auf der Bühne und sorgen für Stimmung.
Nun möchte Markus Blankenhaus noch zeigen, was er in den vergangenen Monaten gelernt hat. Er setzt sich neben Peter Bursch. Die beiden Männer greifen zur Gitarre – und spielen ein Duett. „In meinem Unterricht sollen auch immer alle mitsingen“, sagt Peter Bursch.
Markus Blankenhaus grinst und erhebt dann seine Stimme. „And I say, hey-ey-ey, hey-ey-ey. I said: Hey, what‘s going on?“, schallt es durch die Musikschule. Den Song „What’s Up“ von den „4 Non Blondes“ beherrscht Markus Blankenhaus mittlerweile auch.
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