Herzlich willkommen! Bereits Ende des letzten Jahres hatten wir in der „tach.“ über den Baufortschritt des neuen GEBAG-Ameisengeheges im Duisburger Zoo berichtet – im Sommer konnten die krabbeligen Mieter nun einziehen. Über 20.000 Blattschneiderameisen haben sich im zweigeschossigen Wohnkomplex im „Rio Negro“-Tropenhaus häuslich eingerichtet.
Die Gestaltung des Geheges für die „GEBAG-Krabbelgruppe“ passt dabei ziemlich gut zum tropischen Dschungel-Feeling des „Rio Negro“: Umgebaute Weinfässer sowie Holzkisten wurden in Handarbeit und mit viel Liebe zum Detail in einzigartige Ameisen-Behausungen verwandelt. Durchsichtige Rohrleitungen verbinden die einzelnen Bestandteile des Ameisen-Quartiers miteinander und ermöglichen so faszinierende Einblicke in die Welt der kleinen Regenwaldbewohner. „Die GEBAG hat als kommunales Wohnungsunternehmen die Aufgabe, Wohnraum für Alle in Duisburg anzubieten. Daher war es uns eine besondere Freude, diesen ungewöhnlichen Neubau im Duisburger Zoo zu ermöglichen – und damit Wohnraum für die Allerkleinsten zu schaffen. Und den Ameisen bei ihrer Arbeit zuzusehen, ist wirklich spannend“, zeigt sich GEBAG-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer begeistert.
Eine Ameisenkolonie funktioniert wie eine eigenständige Kleinstadt. Die sozialen Tiere schaffen über ‚Straßen‘ stetig neues Futter herbei, verteidigen ihr Zuhause und haben sogar eigene Strategien zur Abfallentsorgung. Das Herzstück jeder Kolonie Blattschneiderameisen ist der Futterpilz, den die Insekten selber kultivieren. Im neu gebauten Ameisen-Quartier befindet sich dieser in einem besonders temperierten Raum im Erdgeschoss. Warum der Pilz so wichtig ist für die Ameisen, erklären die Tierpfleger der kleinen Krabbler: „Blattschneiderameisen können keine Blätter fressen und sie als Nahrung verwerten. Daher schneiden sie kleine Stückchen aus den Blättern heraus – so entstand der Name – und füttern mit diesen Blattteilchen den Pilz. Und der Pilz ist dann wiederum selbst die Nahrung der Ameisen. Damit der Pilz im Gehege die optimalen Bedingungen zum Wachsen hat, wurde der Bereich mit spezieller Klimatechnik ausgerüstet.“
Um das Futter für den Pilz herbei zu schaffen, wandern die Tiere durch das über 20 Meter lange Rohrsystem bis in das Obergeschoss. Hier finden die emsigen Insekten Blätter von Rosengewächsen und Liguster, schneiden kleinere Blattstückchen ab und tragen diese auf ihrem Rücken zurück ins Erdgeschoss. „Unser Ziel ist es, unseren Besuchern faszinierende Einblicke in die Lebenswelt unserer Tiere zu ermöglichen und auch für die Kleinsten zu begeistern. Dies ist uns mit der neuen Anlage. Ohne das nachhaltige Engagement und die Partnerschaft zwischen GEBAG und Zoo wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen“, betont Zoodirektorin Astrid Stewin.
Blattschneiderameisen leben ursprünglich in den Wäldern Süd- und Mittelamerikas. Die kleinen Insekten vollbringen wahre Meisterleistungen. Gemeinsam errichtet die Kolonie ein weit verzweigtes Wohnsystem im Waldboden: Eine unterirdische Stadt mit Kammern für die Ameisenbrut, für Pflanzenreste und Pilzgärten. Im Pilzgarten selber lebt die Königin, die täglich rund 25.000 Eier legt und damit die Grundlage zum stetigen Ausbau der Kolonie schafft.
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