Bei der Gründung im Jahr 1934 hätte sich wohl kaum jemand vorstellen können, dass der Tierpark 90 Jahre später mal einige tausend Tiere aus mehreren hundert Arten beherbergen würde. Schließlich verloren sich Ende 1933 mit Kragenbär, Leopard und zwei Löwen gerade mal vier Tiere bei einer Tierschau des Hamborner Tierparkvereins auf dem Gelände und legten damit den Grundstein zur Gründung des Duisburger Zoos im Mai 1934.
Heute hat der „Verein Freunde des Duisburger Tierpark e. V.“ ca. 10.000 Mitglieder und der Zoo zählte zur tierischen Inventur Ende 2023 über 4.700 Individuen aus 329 Arten. Dabei hatte der Zweite Weltkrieg den damals fast 2.000 Tiere zählenden Bestand fast vollständig ausgelöscht: Lediglich ein Emu, drei Flamingos, ein Maulesel und zwei Schafe überlebten den Krieg.
Mit der Installation der Expo-Brücke über die A 3 im Jahr 1959 – sie stand zuvor auf der Brüsseler Weltausstellung – konnte sich der Tierpark um weitere fünf Hektar vergrößern. Der Duisburger Zoo ist damit übrigens bis heute der einzige Zoo, der von einer Autobahn geteilt wird. Ersetzt wurde die gelbe Expo-Brücke im Jahr 1997 durch die neue bis zu 30 Meter breite Zoo-Landschaftsbrücke, an der schon von Weitem von der Autobahn aus sichtbar ein „natürlich gewachsener“ Zoo-Schriftzug prangt.
Drei und Ludger sind die ältesten Bewohner
Von den heute mehreren tausend Bewohnern im Zoo gehören die Seychellen-Riesenschildkröte, getauft auf den Namen „Drei“ (weil sie die größte von drei Tieren war), und Lungenfisch Ludgar mit 80 Jahren zu den Oldies unter den tierischen Bewohnern. Dass aber auch die rosafarbenen Flamingos mit ihren zerbrechlich wirkenden stelzenartigen Beinen 40 Jahre und älter werden, wissen sicherlich die wenigsten Tierfreunde.
Eine der größten Attraktionen des Zoos ist zweifellos die Koala-Anlage. Hier können Besucher und Besucherinnen diese bezaubernden Beuteltiere bei der Entspannung in ihren Eukalyptusbäumen beobachten. Die Koala-Anlage mit ihren äußerst niedlichen Bewohnern ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Erhaltung gefährdeter Arten und bei der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Schutz von Wildtieren. Die ersten plüschigen Gesellen bezogen 1994 ihr Quartier in einer zuvor umgebauten Heuscheune. Das nur für die temporäre Haltung geplante Quartier entpuppte sich als äußerst erfolgreiches Projekt: Der erste Koala wurde 1995 im Zoo Duisburg geboren. Über 30 Koalas aus Duisburger Zucht sind mittlerweile in europäischen Tierparks zu Hause.
Kuriose Wünsche an den Zoo: Ein Tiger fürs Discofoyer
Auch viele teils kuriose Wünsche haben den Duisburger Zoo in den 90 Jahren seiner Geschichte erreicht. In einer dicken Akte türmen sich die Wünsche, die so mancher Tierfreund an den Zoo gerichtet hat. Einer wollte sich einen Elefanten ausleihen, der bei der Gartenarbeit helfen sollte, eine andere Tierfreundin bat um die Ausleihe eines Ameisenbären, der sie von der Plage im heimischen Garten befreien sollte. Ein Discobetreiber etwa fragte höflich an, ob er künftig samstags einen Tiger im Käfig leihen könnte - fürs Discofoyer. Wie man sich denken kann, blieben diese Wünsche unerfüllt …
Wenn wir jetzt Ihre Lust auf weitere Zoogeschichten geweckt haben, dann blättern Sie doch einfach ein paar Seiten weiter, um in unserer Zoo-Kolumne mehr über die erfolgreiche Zucht der vom Aussterben bedrohten Fossas im Duisburger Zoo zu erfahren oder – noch besser – schauen Sie einfach mal wieder live im Zoo vorbei. Es lohnt sich ganz bestimmt!
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