NEUES AUS DEM ZOO

Ganz schön schräge Vögel

Von Farbwechslern, Atemberaubenden Augenaufschlägen und einem, der den Kescher fürs Futter immer dabei hat

Mitunter gleicht ein Bummel durch den Zoo einem Konzertbesuch: Vögel zwitschern, der Löwe brüllt in der Mittagssonne und die Seelöwen untermalen die Fütterung mit munteren Rufen. Doch nicht nur die unterschiedlichen Laute kennzeichnen das Leben im Zoo – einige Bewohner sind im wahrsten Sinne des Wortes wirklich „schräge Vögel“ (und manche haben auch noch eine ziemlich großer Klappe).

Federn statt Wimpern

Mit 25 Zentimetern zwar nicht den längsten Schnabel, dafür aber den schönsten Augenaufschlag haben die Hornraben. Wie bezaubernde Wimpern wirken die Federn über den Augen von Margot und Kajo, die zur Familie der Nashornvögel gehören. Die beiden teilen ihr Reich mit den Giraffen. Immer wenn die Langhälse auf der Außenanlage sind, nutzen die gefiederten Untermieter den Innenbereich ihrer langen Mitbewohner.

„Mitunter entpuppen sie sich als echte Störenfriede, wenn wir unsere Arbeit machen“, lacht Tierpflegerin India Paternostro. „So kommt es häufiger vor, dass die beiden das Stroh, das wir auf die Schubkarre geladen haben, wieder rausholen. Dann geht’s wieder von vorn los“, erzählt sie. Die 25-jährige Tierpflegerin hat die zwei Hornraben in ihr Herz geschlossen, die den Pflegern gegenüber sehr zutraulich sind: „Wenn die ihre Schnäbel aufreißen, habe ich den Eindruck, als könnten sie lachen.“

Kescher für Futter? Immer dabei

In Sachen Schnabellänge können die Pelikane locker mit den Hornraben mithalten. Mit über 40 cm Länge hat vor allem ihr Oberschnabel eine wichtige Funktion: Er verschließt den Hautsack am Unterschnabel, so dass kein gefangener Fisch verloren geht. Der Kehlsack mit einem Volumen von 13 Litern dient dem Pelikan praktisch als Kescher, um seinen Fang gut zu sichern. Will der Vogel dann den Fisch verspeisen, lässt er das Wasser einfach ablaufen und den Fisch im Schlund verschwinden. Und Pelikane sind wirklich hungrig: Rund 10 Prozent ihres Körpergewichts – also knapp 1,5 Kilogramm – vertilgen Pelikane täglich an Fisch.

 

Majestätische Marabus

Mit einer Spannweite von bis zu 3,25 Metern wirken die Marabus fast schon majestätisch. Sie gelten als die "Saubermänner" in der Steppe Afrikas und lassen keine Futterreste verkommen. Marabus sind Aasfresser – das zeigt sich übrigens auch an ihren Köpfen: Die sind völlig nackt, damit beim Ausweiden von Aas nirgends Fleischreste kleben bleiben.

Die beiden Duisburger Marabus sind zwei ganz unterschiedliche Charaktere, wie Revierleiter Mike Kirschner beschreibt: „Der Chef will auch gern mal schmusen, er ist wirklich zutraulich. Sein Partner hingegen hält eher Abstand zu den Pflegerinnen und Pflegern im Gehege.“ Neben Aas stehen Insekten, Fische oder Mäuse auf dem Speiseplan der riesigen Vögel.

Auffällig ist übrigens nicht nur die Größe der Tiere. Auch ihr Aussehen ist durch aus interessant. „Das ändert sich zur Balzzeit“, berichtet Mike Kirschner. „Wenn sie ihr Dominanzverhalten zeigen, verändern sich die Farben. Der Nackenbereich wird blau und der Kehlsack knallrot.“ Wirklich bunte Vögel treiben sich durch den Duisburger Zoo!

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