„Über siebenhundert Brücken musst Du gehen“ – Karat und Peter Maffay hätten viel zu besingen, würden sie einen Song über die Duisburger Brücken schreiben. Aber tatsächlich besitzt Duisburg genau sieben Rheinbrücken. Insgesamt findet man allerdings beinah 700 Brücken im Duisburger Stadtgebiet, sogar mehr als in Venedig und St. Petersburg. Wen wundert´s, denn bedingt durch die Lage an Ruhr und Rhein, die quer durch das Stadtgebiet verlaufen, sowie den größten Binnenhafen Europas gibt es jede Menge Kanäle, Hafenbecken, Grachten und Flüsse zu queren. Wer trockenen Fußes über den Rhein wollte, dem blieb bis ins späte 19. Jahrhundert allerdings nichts anderes übrig, als eine der Fähren zu benutzen.
Unter den heutigen Duisburger Brücken findet man so einige einzigartige und wirklich sehenswerte Exemplare wie Fachwerkbrücken-, Hänge-, Hub- und Klappbrücken sowie Schrägseilbrücken. Wir stellen Ihnen einige der interessanten Brückenbauwerke vor.
Brücke mit Katzenbuckel – weltweit einzigartig
Die 79 Meter lange Buckelbrücke des Stuttgarter Professors Jörg Schlaich, die am Innenhafen flanierenden Fußgängern und Radfahrern den Weg über das Hafenbecken ermöglicht, ist ein ganz besonderes Exemplar. Sie ist die einzige buckelfähige Stahlbrücke der Welt und kann sich in Form eines „Katzenbuckels“ mit Hilfe der landeinwärts spannenden Tragseilkonstruktion bis zu acht Metern heben. Aktuell ist die Hebekonstruktion allerdings leider defekt und die Brücke vorübergehend nicht passierbar.
Auch die Eisenbahnbrücke, die vom Hochfelder Ufer über den linksrheinisch gelegenen Stadtteil Rheinhausen führt und Teil der Bahnstrecke Duisburg- Mönchengladbach ist, wartet mit einem Rekord auf. Sie ist die erste der heute sieben festen Brückenverbindungen über den Rhein und besitzt die längste Fachwerkträgerkonstruktion aller Rheinbrücken. Bereits 1873 wurde an dieser Stelle eine Eisenbahnbrücke erbaut, dieaber 1923 durch eine Bombe vollkommen zerstört wurde. Das zweite Bauwerk aus dem Jahr 1927 wurde im zweiten Weltkrieg erneut in Teilen zerstört und 1949 nach altem Vorbild wieder aufgebaut.
Ein besonders schönes Exemplar einer solchen Fachwerkkonstruktion ist auch die Haus-Knipp-Eisenbahnbrücke, die kontrastreich neben der A42-Autobahnbrücke über den Rhein führt. Leider darf hier ausschließlich der Bahnverkehr rüber, Radfahrer und Fußgänger, die die Rheinseite wechseln möchten, müssen sich das benachbarte Schrägseilkonstrukt aus dem Jahr 1990 mit dem über den Rhein rauschenden Pendlerverkehr teilen.
Die Marientorbrücke, sowohl Brücke als auch Schleuse und Hochwasser-Sperrwerk, ist eine von drei Hubbrücken und kann aufgeklappt werden, um größeren Schiffen die Zufahrt in den Innenhafen zu erlauben. Sie löste nach zwei Flutkatastrophen 1924 und 1926 eine Drehbrücke aus dem Jahre 1885 ab, um die Stadt besser vor Hochwasser zu schützen. Ein beliebtes und bekanntes Fotomotiv ist die benachbarte, nach einem mittelalterlichen Teil der Stadtbefestigung benannte Schwanentorbrücke, die hinter dem restaurierten Kontorhaus den Innenhafen überquert. Sie kann sogar um ganze 10 Meter angehoben werden.
Duisburgs Brückenlandschaft entdecken
Vom Schwanentor aus lassen sich übrigens viele der Brücken auch bei einer Hafenrundfahrt „von unten“ bestaunen oder Sie erkunden die vielfältige Brückenlandschaft unserer Stadt einfach mal auf einer der vielen schönen Fahrradrouten in und rund um Duisburg. Unter Duisburg-Tourismus.de finden man zum Beispiel eine Broschüre mit vielen Tourentipps und Links zu verschiedenen Radrouten und GPS-Tracks. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und gute Fahrt!
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