NRW-Sportschule Duisburg: Förderung für junge Leistungssportler

Die NRW- Sportschule Duisburg sorgt dafür, dass talentierte Sportler den Unterricht und den Leistungssportmiteinander vereinbaren können. An den drei Standorten trainieren auch Medaillengewinner – und potenzielle Olympiateilnehmer von morgen.

Colin Lottner sorgte 2022 für Furore, als er den Titel bei den U15-Box-Europameisterschaften gewann. Samira Kindermann darf sich zehnfache Weltmeisterin im Kickboxen nennen – und ist mittlerweile auch Deutsche Meisterin in der Kampfsportart Mixed Martial Arts (MMA). Und Noah Megale gehört zu den besten Handballern seiner Altersklasse. Er spielt für den Spitzenklub Tusem Essen und die U16-Nationalmannschaft.

Die drei Talente aus der Sportstadt Duisburg haben eines gemeinsam: Sie genießen die Förderung an der NRW-Sportschule Duisburg. „Wir schaffen die Rahmenbedingen, damit die Schüler den Schulunterricht und den Leistungssport miteinander vereinbaren können“, sagt Ingmar Becker.

Der Lehrer ist am Steinbart-Gymnasium der Koordinator für die NRW-Sportschule Duisburg. Die Schule in der Innenstadt besucht MMA-Kämpferin Samira Kindermann. Boxer Colin Lottner profitiert als Schüler der Gesamtschule Duisburg-Meiderich ebenfalls von der Förderung. Und der dritte Standort im Verbundsystem befindet sich in Rheinhausen: Noah Megale ist Schüler der Lise-Meitner-Gesamtschule.

90 Schüler kann die NRW-Sportschule Duisburg pro Schuljahr aufnehmen. Wer in eine der drei Sportklassen möchte, muss vorab als Viertklässler bei einem motorischen Test überzeugen. Danach folgt in den Jahrgangsstufen fünf bis sieben eine sportliche Grundlagenausbildung. Deshalb steht auch mehr Sportunterricht auf dem Stundenplan als an anderen Schulen. Ab der achten Klasse spezialisieren sich die Schüler auf eine Sportart. Ob Fußball, Handball, Leichtathletik oder Hockey – für jedes Talent gibt es an einem der drei Standorte die passende Förderung. 

Sebastian Zohren arbeitet als Athletiktrainer an der NRW-Sportschule Duisburg. „Bevor der Unterricht beginnt, trainiere ich morgens schon mit den Toptalenten. Damit ermöglichen wir ihnen eine weitere Trainingseinheit am Tag“, sagt der Diplom-Sportwissenschaftler. Zohren weiß auch, dass die Sportler alleine durch die Einheiten in der Schule nicht zu Medaillengewinnern werden. „Für eine optimale Förderung braucht es einen ständigen Austausch zwischen Schule, Verein und Sportler“, sagt Zohren. Laut Ingmar Becker funktioniert das sehr gut. Das liege auch an Holger Lauterbach vom Stadtsportbund Duisburg, der die Beteiligten miteinander vernetzt.

Die Förderung beinhaltet zudem Sport-Leistungskurse in der Oberstufe. Ab der elften Klasse bekommen die jungen Leistungssportler zusätzlich eine individuelle Betreuung durch ihre Schule und die Sport-Fachverbände. Auch die Zeit nach dem Schulabschluss spielt schon eine Rolle – etwa mit der Planung einer dualen Laufbahn. „Es ist später auch wichtig, dass sich Beruf und Sport miteinander vereinbaren lassen“, betont Becker.

Der Lehrer traut vielen seiner Schüler eine große Karriere zu: Er hat dabei besonders die Hockey-Spielerin Sarah Gehring, die Schwimmerin Cara Vogt, den Rollkunstläufer Maximilian Noack oder die Tennisspielerin Kristina Sachenko im Blick. Auch an den anderen Standorten gibt es verheißungsvolle Talente: Die Gesamtschule in Meiderich besucht Amir Ibraimov, der Junioren-Vize-Weltmeister im Dreiband-Billard. Die Wasserballspielerin Lara Dobrina sowie die Cheerleader Marie Wüsthoff und Mila Bach gehen auf die Lise-Meitner-Gesamtschule.

Seit 2015 gibt es die NRW-Sportschule Duisburg. „Selbstverständlich haben wir auch schon vorher talentierte Leistungssportler gefördert“, sagt Ingmar Becker und nennt die Hockey-Nationalspielerin Pia Maertens sowie die erfolgreiche Crossläuferin Anneke Vortmeier als Beispiele. Doch das Konzept der NRW-Sportschule ist stärker darauf ausgerichtet, Karrieren im Leistungssport voranzutreiben. Und wer weiß: Vielleicht sitzen Becker und Zohren im Jahr 2028 vor dem Fernseher und sehen ehemalige Schüler als Teilnehmer bei den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles.


Weitere Informationen gibt es unter www.ssb-duisburg.de

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