Die Pfingstkirmes in Friemersheim, die Herbst-Kirmes in Rheinhausen und natürlich die Beecker Kirmes als bisher größte Kirmes am Niederrhein… das sind natürlich noch nicht alle Volksfeste, die in unserer schönen Stadt stattfinden, aber sicherlich drei der bekanntesten. Und eins haben sie alle gemeinsam: Allein bei der Erwähnung des Wortes „Kirmes“ steigen einem sofort der Duft von Popcorn und gebrannten Mandeln, Würstchen und Backfisch in die Nase, man hört die Musik und sieht die blinkenden Lichter der vielen Fahrgeschäfte – geht es Ihnen nicht auch so? Und sicherlich finden sich in vielen Schränken noch Lebkuchenherzen vom letzten (oder vorletzten) Kirmesbesuch… Aber seit wann gibt es dieses bunte Treiben und woher kommt diese Tradition überhaupt? Hätten Sie‘s gewusst?
Wie ein Dorffest zum Volksfest wurde
Kirmessen, wie wir sie heute kennen, haben ihren Ursprung bereits vor vielen hundert Jahren im Kirchweihfest. Das ganze Dorf damals zum Gedenken an die Einweihung der Dorfkirche jährlich auf dem Kirchplatz zusammen, für viele Bauern war dies der einzige freie Tag im Jahr. Auch damals wurde schon gefeiert, mit Tanz und Essen - im Laufe der Jahrhunderte gesellten sich dann Gaukler, Artisten, Pillendreher und Tierhändler dazu. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kamen in Deutschland die ersten mit Dampf betriebenen Fahrgeschäfte hinzu. 1885 gab es die erste transportable Rutschbahn, aus der sich 1909 die Achterbahn entwickelte. Aus der ehemaligen „russischen Schaukel“ wurde im Laufe der Zeit das heutige Riesenrad. 1926 kam der Autoscooter aus Amerika auf die deutschen Jahrmärkte. Heute ist keines dieser Fahrgeschäfte mehr wegzudenken von einem ordentlichen Rummelplatz!
Duisburgs größte Kirmes – früher auch ein Viehmarkt
Duisburgs größte Kirmes in Beeck hat dieses Jahr offiziell zum 482. Mal stattgefunden, nach einigen Jahren pandemiebedingter Pause zwar und kleiner als sonst, aber die Neuauflage konnte durchaus als Erfolg gewertet werden. 482 Jahre Kirmes – eine ganz schön lange Zeit! Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Beecker Kirchweihfest zur Erinnerung an die Weihe der St.-Laurentius-Kirche 1539. Vermutlich traf sich die Dorfgemeinschaft aber bereits im neunten Jahrhundert in der Nachbarschaft des Oberhofs, um ihre Kirchweihe zu feiern. Ungewöhnlich: Bis 1955 hielt sich sogar der Brauch, in Beeck Tiere anzubieten! Bis zu 200 Schweine wechselten nach dem Zweiten Weltkrieg während der Kirmestage den Besitzer, heute sind es dann doch nur noch die Stofftiere an der Losbude, die bei einem Gewinn für glückliche Kinderaugen sorgen.
Sie sehen also: Die Geschichte der Volksfeste in Deutschland und Duisburg ist ganz schön lang und auch der Charakter einer Kirmes hat sich in den vergangenen Jahrhunderten ziemlich verändert. Eines ist aber gleichgeblieben: Kirmessen sind beliebt wie eh und je! Heute strömen jährlich bis zu 200.000 Besucher auf das beliebte Volksfest in Beeck, bei der Düsseldorfer Rheinkirmes in der Nachbarstadt waren es in diesem Jahr sogar fast vier Millionen. Deutschlandweit werden jährlich fast 190 Millionen Besucher auf Volksfesten verzeichnet; der Spitzenreiter sind natürlich „die Wiesn“ in München, die rund 355.000 Menschen besuchen – am Tag!
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