DUISBURGER GESCHICHTEN

Die Landschaftspark Duisburg-Nord – ein Ort mit vielen Geschichten

Von Sparfüchsen, ruhelosen Großvätern und geheimnisvollen Bunkern

Wer kennt ihn nicht: den Landschaftspark Duisburg-Nord, kurz LaPaNo. Ab Mai 1903 floss hier 82 Jahre lang rund um die Uhr Roheisen - heute findet sich auf 180 Hektar Fläche eine industriell geprägte Natur- und Kulturlandschaft mit 700 verschiedenen Pflanzenarten. Der einzigartige Park ist in Rankings der besten Duisburger Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten immer ganz vorne mit dabei. Viele Fakten und Geschichten sind bekannt, aber: Wer glaubt, er wüsste bereits alles über den Park und seine Geschichte, der irrt vielleicht! Wir nehmen Sie heute mit auf eine Reise durch die Zeit…

Das Mirakel vom Buschmannshof

Die Geschichte der Bauernschaft Lösort, umringt von Obstbäumen und fruchtbarem Land, auf deren Fläche der LaPaNo Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet wird, reicht bis ins Mittelalter zurück. Ein ländliches Idyll mit vielen Höfen. Das ändert sich Ende des 19. Jahrhunderts, als die Eisen- und Stahlindustrie auch den Bereich nördlich der Ruhr erfasst. Die Tage der Bauernschaft Lösort waren gezählt. Bis auf den Ingenhammshof, heute Lehr- und Lernbauernhof, müssen alle Bauernhöfe im Laufe der Zeit weichen.

Um einen der ehemaligen Höfe, den Buschmannshof, rankt sich eine besondere Legende. Das sogar ins Lateinische übersetzte „Mirakel vom Buschmannshof“ schildert die Begegnung des Arndt vom Buschmannhof mit seinem verstorbenen Großvater, der ihm am Martinsabend 1437 und anschließend über Monate immer wieder als Hund erscheint. Der Geist des Großvaters kommt nicht zur Ruhe, die Missetaten seines irdischen Lebens verfolgen ihn noch immer. So muss Arndt für seinen Großvater Buße tun, er unternimmt Bittfahrten und liest Messen. Sobald die Sünden des Großvaters so gesühnt sind, verschwindet der Geist für immer…

Ganz im Gegensatz jedoch zu August Thyssen, der Ende des 19. Jahrhunderts erstmals versucht, den Buschmannshof zu erwerben: Er hat ganz und gar nicht vor, wieder zu verschwinden! Sein erstes Verkaufsgesuch scheitert zwar und er muss zwar vorerst unverrichteter Dinge wieder gehen. Beim Abschied soll August Thyssen aber zu den Nachfahren von Arndt Buschmann gesagt haben: „Herr Buschmann, Sie können mich noch fortschicken. Aber Ihre Enkel werden vielleicht demnächst einmal bei mir ihr Brot verdienen.“ Und er behält Recht: 1910 verkauft Arnold Buschmann, der Sohn von Eberhard Buschmann, den Hof an die Aktiengesellschaft für Hüttenbetriebe.

August Thyssen – fleißiger Sparfuchs

Der Großindustrielle August Thyssen ist ohnehin eine spannende Persönlichkeit, die es näher zu betrachten lohnt: So wurde ihm eine fast schon besessene Sparsamkeit nachgesagt. Glaubt man den Legenden, so soll er bei seinen Gängen durch sein Hüttenwerk am Landschaftspark verbogene Nägel, herumliegende Briketts und sonstige Kleineisenteile aufgehoben haben, um sie seinen Betriebsleitern als „Verschwendung“ zu präsentieren. Zu dem Zeitpunkt ist er allerdings schon Multimillionär. Auch seine Anzüge sollen so abgetragen gewesen sein, dass keiner seiner Betriebsleiter diese auch nur in seiner Freizeit angezogen hätte. Um den Brückenzoll zu sparen, soll er über die Ruhrbrücke stets zu Fuß gegangen sein. Seine unermüdliche Arbeit und Sparsamkeit sind letztendlich wohl auch verantwortlich für das blitzartige Wachstum seines Familienunternehmens. Der Name Thyssen wurde innerhalb von 30 Jahren zu einem Synonym für die Schwerindustrie an der Ruhr.

Gruselige Keller und geheimnisvolle Bunker

Durch seinen Erhalt als Industriedenkmal erinnert der LaPaNo auch heute noch an die eindrucksvolle Geschichte August Thyssens. Die Aussichtsplattform am Hochofen 5 mit atemberaubendem Blick über das Ruhrgebiet kennt fast jeder, aber die Unterwelt des LaPaNo ist übrigens mindestens genauso spannend – Gänsehaut garantiert. Ein echter Geheim-Tipp mit Grusel-Faktor ist sicher der weiträumige Keller unter der Kraftanlage, der ausschließlich mit der Führung „hinter verschlossenen Türen“ besucht werden kann. Auch Schaltzentrale, Tauchbecken und die Erzbunkeranlage mit ihren 24 Bunkertaschen werden bei der Führung besucht. Sicher findet sich hier auch noch die ein oder andere Schraube, die August Thyssen bei seinen Rundgängen durch sein Werk übersehen hat…

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