Dorothee Lemken arbeitet am Zentrum für Brennstoffzellen-Technik.
Das Gelände mit den großen Containern ist durch einen Zaun geschützt. Vor dem Betreten gibt es eine Sicherheitsunterweisung. Auf dem Testfeld arbeiten Wissenschaftler des Zentrums für Brennstoffzellen-Technik (ZBT) mit Wasserstoff. Seit rund 20 Jahren forschen sie auf dem Campus der Universität Duisburg-Essen mit dem chemischen Element.
Dorothee Lemken ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZBT und zeigt das Testfeld. Die Hochdruck-Testanlage ist entstanden, um Wasserstoff-Tankstellen zu optimieren. Es gibt verschiedene Speicher mit unterschiedlichem Druck – sie reichen bis zu 900 bar. Dort werden Konzepte entwickelt für Lastwagen- und Bus-Tankstellen.
„Vor ein paar Jahren hat noch kein Politiker das Wort Wasserstoff in den Mund genommen“, sagt Lemken. „Heute ist die Technologie schon da und der Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft ist im Gange.“ Daher ist es aus Lemkens Sicht der richtige Zeitpunkt, dass das ZBT gemeinsam mit vielen Partnern einen neues Wasserstoff-Zentrum auf dem Areal der Hüttenwerke Krupp Mannesmann im Duisburger Süden aufbaut.
Das Technologie- und Innovationszentrum Wasserstoff, das mittlerweile „TrHy - The Hydrogen Proving Area“ heißt, soll ab 2024 vollständig seinen Betrieb aufnehmen. Aus dem Topf des Bundesverkehrsministeriums fließen dafür bis zu 72,5 Millionen Euro nach Duisburg. Mehr als 50 Millionen Euro steuert zusätzlich das Land NRW bei. Das Konsortium aus regionalen Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen sowie der Stadt Duisburg und dem Land NRW baut damit ein Prüf-, Test- und Know-how-Zentrum auf. Es soll Unternehmen bei der Markteinführung von Produkten für die Wasserstoff-Wirtschaft helfen.
„Duisburg ist gerade mit den potenziellen Anwendern aus unserer Sicht ein perfekter Standort“, sagt Lemken. Die 54-Jährige erwähnt die dichte Infrastruktur, die Vielzahl an Logistikbetrieben, zwei moderne Stahlwerke und den großen Binnenhafen. „Das gibt es in der Kombination nirgendwo anders in Deutschland“, sagt sie.
Für Duisburg sieht Lemken das Projekt als große Chance. Es sei die „Keimzeile“, aus der neue Arbeitsplätze entstehen können. Schließlich brauche die Technologie Fachkräfte, die mit ihr umgehen können. „Deswegen ist die Aus- und Weiterbildung ein Punkt, den wir zukünftig stärker angehen werden“, so Lemken. Auch das soll ein Thema bei TrHy sein.
Wasserstoff, so Lemken, ist eine Schlüsseltechnologie in der Energiewende. „So können wir unsere regenerativen Energien speichern und sie unabhängig vom Angebot einsetzen.“
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