Wir erzählen Geschichten aus der Welt des Wassers und treffen sportliche Zwillingen
Elias Metten schwimmt in Position. Der Wasserball fliegt in seine Richtung. Er fängt den Pass, macht eine Finte – und bringt seinen strammen Wurf im Tor unter. Dann richtet der 19-Jährige seine schwarze Badekappe und krault zurück. Einen Augenblick später taucht er auf der anderen Seite des Spielfelds auf. Diesmal trägt der Wasserballer jedoch eine weiße Badekappe. Wer das Training des ASC Duisburg verfolgt, ist kurz verwirrt. Doch eine Anweisung vom Beckenrand bringt die Auflösung.
„Lennox, du musst enger ran an deinen Gegenspieler“, ruft Trainer Vuk Vuksanovic. Jetzt wird deutlich: Der Spieler in der weißen Badekappe ist nicht Elias Metten. Es handelt sich um Lennox, seinen Zwillingsbruder.
Das Abendtraining im Duisburger Schwimmstadion endet. Die Spieler verlassen das Wasser und trocknen sich auf der Tribüne ab. Elias Metten hüllt seinen langen Körper in ein großes Handtuch. „Ich bin übrigens der Ältere von uns beiden“, sagt er und grinst. Ganze zwei Minuten trennen ihn und seinen Bruder.
Vom Fußball zum Wasserball
Beide eint die Leidenschaft für Sport. „Als Kinder haben wir Fußball gespielt und sind geschwommen“, berichtet Lennox Metten. Da ihr Vater Georg aktiver Wasserballer war, probierten sie auch diese Sportart aus. Den Zwillingen gefiel das schnelle, intensive Spiel. So blieben die Fußballschuhe bald im Schrank. Wasserball stand fortan im Fokus.
„Das war die richtige Entscheidung“, sagt Elias Metten. Schon während der Schulzeit spielten er und sein Bruder für den SV Krefeld 72 in der Männer-Bundesliga. Im vergangenen Jahr stieg ihr Stammverein dann aus der Topgruppe ab. Und so wechselten die Brüder in die Nachbarstadt.
„Hier ist noch mal alles eine Nummer größer“, betont Lennox Metten. Der ASC Duisburg holte sechsmal die Deutsche Meisterschaft und gewann viermal den Pokalwettbewerb. In der laufenden Saison startete der Traditionsklub im Eurocup. Die Metten-Brüder reisten mit ihrer Mannschaft nach Italien, Ungarn und Kroatien. Auch wenn sie gegen die internationalen Topteams zumeist chancenlos waren, sprechen die jungen Wasserballer noch gerne über diese Duelle. „Solche Spiele bringen dich in deiner Karriere weiter“, sagt Elias Metten.
Der Spagat zwischen Studium und Sport
Bis zu acht Einheiten pro Woche stehen auf dem Trainingsplan der Leistungssportler. Wenn die Zwillinge nicht in Badehose dem Ball hinterherjagen, verbringen sie viel Zeit an der Uni Düsseldorf. Auch hier sind sie vereint: Beide konnten mit ihrer sehr guten Abi-Note ein Studium der Zahnmedizin beginnen.
Das erste Semester liegt gerade hinter ihnen. Auch wenn in einigen Jahren harte Prüfungen anstehen, wollen die beiden, solange es geht, Studium und Sport miteinander kombinieren. „Und wir möchten mit dem ASC Duisburg noch einiges erreichen“, sagt Lennox Metten. „Unser großes Ziel ist es, einen Titel zu gewinnen.“
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