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Die Schlagfrau der Wikinger

Die Wanheimer Kanu-Gilde gehört zu den größten Drachenboot-Vereinen in Europa. Eines der 380 Mitglieder ist Johanna Lindfeld, die Teamkapitänin der „Wolfssee Vikings“.

Johanna Lindfeld läuft über einen Holzsteg, der zum Wolfssee führt. In der linken Hand hält die 36-Jährige ein Paddel, mit der rechten schiebt sie ein rotes Drachenboot auf Rollen vor sich her. Anschließend hebt die Besatzung das rund zwölf Meter lange und 250 Kilogramm schwere Boot ins Wasser. Lindfeld nimmt ihren Stammplatz ein. Sie sitzt vorne rechts, neben ihr auf der schmalen Bank lässt sich Manuel Papenfuß (35) nieder.

Alle Paddler gehen nun an Bord. Norbert Koch bezieht Stellung am Heck und umgreift den Knauf des Langruders. Er ist der Steuermann der „Wolfssee Vikings“ und gibt beim Training die Kommandos. „Paddel in die Auslage!“, ruft der 55-Jährige und zählt ab: „Drei, zwei, eins – und los.“ Alle Teammitglieder stechen mit den Paddeln ins Wasser und schieben das Boot damit vorwärts. Johanna Lindfeld und Manuel Papenfuß geben dabei als Schlagleute die Frequenz vor. 

Die „Wolfssee Vikings“ drehen heute mehrere Runden auf dem Gewässer im Duisburger Süden. Große Wettkämpfe liegen vor dem Team der Wanheimer Kanu-Gilde (WKG). Die Paddler legen die Grundlagen für den Jahres-Höhepunkt in ihrer Sportart: die „Drachenboot-Fun-Regatta“ im Innenhafen. Mit rund 140 teilnehmenden Mannschaften gehört die Veranstaltung in Duisburg zu den größten Drachenboot-Events weltweit.

Johanna Lindfeld hat in ihrer kurzen Laufbahn noch nicht viele Regatten erlebt. „Ich habe die Sportart durch Zufall für mich entdeckt“, sagt die Teamkapitänin, nachdem sie wieder an Land gegangen ist. Ihre ältere Schwester Karin Bodzian hatte sich 2022 für ein Probetraining bei der Kanu-Gilde angemeldet. „Ich war auch seit längerer Zeit auf der Suche nach einem schönen neuen Mannschaftssport, der gerne auch auf dem Wasser stattfinden sollte“, erzählt Lindfeld. „Und dann bin ich einfach mitgekommen.“ 

Und sie blieb. „Ich mag dieses Gemeinschaftliche, das alle an einem Strang ziehen“, sagt Lindfeld. „Im Drachenboot braucht man einen Gleichklang, um vorwärtszukommen, also ein gutes Teamgefüge.“ Außerdem könne sie sich auf dem Wasser richtig auspowern. Für die Shop-Managerin im Einzelhandel ist die Sportart ein guter Ausgleich zum Arbeitsalltag. „Ich werde morgen schon spüren, dass ich heute was getan habe“, erklärt Johanna Lindfeld.

2023 feierte die Paddlerin bei der „Drachenboot-Fun-Regatta“ ihre Innenhafen-Premiere. „Die Atmosphäre war megagut“, sagt die Paddlerin. „Die Zuschauer am Rand haben für eine super Stimmung gesorgt, und dann siehst du alle paar Minuten einen Start. Das macht das ganze Event außergewöhnlich.“

Anders als beim Training auf dem Wolfssee ist im Innenhafen immer noch ein weiteres Crew-Mitglied an Bord. Ein Trommler schlägt während der 250 Meter langen Fahrt sein Instrument im Takt der Paddelschläge. Er sitzt im Bug mit Blick gegen die Fahrtrichtung. Johanna Lindfeld hört die Klänge besonders laut: Auf ihrem Stammplatz sitzt sie dem Trommler direkt gegenüber

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